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Jahresbilanz 2021: ARA Flugrettung hebt zu 2.147 Einsätzen ab

14.03.2022

Klagenfurt (A) ::  Die drei Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung standen im Jahr 2021 trotz anhaltender Covid-Krise im Dauereinsatz. Insgesamt absolvierten die rot-weiß-roten Flugrettungs-Profis in Fresach, am Nassfeld und in Reutte 2.147 Einsätze. So viele wie noch nie zuvor in der 20-jährigen Geschichte des gemeinnützigen Unternehmens.

Seit 18. Dezember 2021 ist der ARA-3 am Nassfeld im Einsatz

Seit 18. Dezember 2021 ist der ARA-3 am Nassfeld im Einsatz

Foto: ARA Flugrettung

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Die gemeinnützige ARA Flugrettung ist mit ihren mittlerweile drei Notarzthubschraubern im Jahr 2021 zu insgesamt 2.147 Einsätzen abgehoben. Das bedeutet gegenüber dem Jahr davor ein Plus von 126 Einsätzen. „Ein Rekordwert. Nie waren unsere Helikopter in der zwanzigjährigen Unternehmensgeschichte öfter in der Luft, um Menschenleben zu retten“, erklärt ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.

Jank blickt auf bewegte zwölf Monate zurück: „Covid, 20-Jahr-Jubiläum, Aufnahme des Nachtwindenbetriebs, Eröffnung der Station am Nassfeld – 2021 war geprägt von vielen Herausforderungen, die wir aber alle gut gemeistert haben.“

Den Einsatzrekord für das Jahr 2021 sieht man bei der ARA Flugrettung zwiegespalten. „Einerseits sind die vorliegenden Zahlen ein Beweis dafür, dass unser Leistungsspektrum von den Leitstellen mehr und mehr geschätzt wird, andererseits verbirgt sich hinter jedem Einsatz ein menschliches Schicksal. Kritisch sehen wir allerdings, dass die Schere zwischen jenen Einsätzen, zu denen wir alarmiert werden, und denen, die wir schlussendlich auch vollständig vergütet bekommen, immer weiter auseinander geht“, erzählt der stellvertretende ARA-Geschäftsführer Andreas Grießer. Die Gründe für diese problematische Entwicklung sind vielschichtig: Zunehmend winden sich Kostenträger aus ihrer Verantwortung oder sind nicht bereit, unsere zusätzlichen Leistungen entsprechend abzugelten. Auch ist festzustellen, dass bei medizinisch harmlosen Vorfällen immer öfter der nicht zur Verfügung stehende, bodengebundene Notarzt ersetzt werden muss. „Wir springen gerne als Notarztzubringer ein, aber wenn die Erkrankung oder die Verletzung, zu der wir gerufen werden, nicht eine gewisse Schwere aufweist, erhalten wir dafür auch keine Abgeltung“, erklärt Grießer.

Besonders stolz ist man bei der ARA Flugrettung darauf, dass im Jahr 2021 zwei echte Meilensteine gesetzt werden konnten: Mit der saisonalen Station am Kärntner Nassfeld konnte im Dezember ein dritter Standort in Betrieb genommen werden und mit der Aufnahme der Nachtwinden-Aktivitäten in Reutte im Herbst hat man in der Flugrettung neue Maßstäbe gesetzt. „Wir sind das einzige Flugrettungs-Unternehmen in Deutschland und Österreich, das von der Behörde die Erlaubnis erhalten hat, Windenbergungen auch bei Dunkelheit durchzuführen. Seit dem Bestehen dieser Möglichkeit gab es in Reutte bereits zehn Windeneinsätze bei Nacht“, berichtet ARA-Geschäftsführer Thomas Jank.

Für die gemeinnützige ARA Flugrettung arbeiten aktuell 94 Personen: 13 Piloten, 13 Windenoperatoren (HEMS-TC), 19 Flugretter, 39 Notärzte und sieben Verwaltungskräfte. In Fresach und Reutte wird mit einer Viermann-Crew (Pilot, Windenoperator, Flugretter, Notarzt) geflogen, die bei Bedarf sogar noch um weitere Spezialkräfte (Bergretter, Fachärzte, Intensivpfleger, Hundeführer bei Lawineneinsätzen …) ergänzt werden kann. Am Nassfeld steht eine Drei-Personen-Crew im Einsatz.

Die ARA Flugrettung wurde 2001 gegründet. Im Sommer 2022 feiert die Station im Tiroler Reutte ihr 20-jähriges Bestandsjubiläum. Das Unternehmen, das mit dem Kärntner Roten Kreuz kooperiert, gehört zur DRF Luftrettungs-Gruppe und betreibt in Österreich mit Fresach (Kärnten), Nassfeld (Kärnten) und Reutte (Tirol) nun drei Stationen.

Fresach (RK-1)

  • Einsätze insgesamt: 1.125 (2020: 983)
  • Primäreinsätze: 959 (2020: 848)
  • Sekundäreinsätze: 88 (2020: 80)
  • Fehleinsätze: 78 (2020: 55)
  • Windeneinsätze: 69 (2020: 55)
  • Nachteinsätze: 161 (2020: 101)

Reutte (RK-2)

  • Einsätze insgesamt: 1.000 (2020: 1.038)
  • Primäreinsätze: 804 (2020: 896)
  • Sekundäreinsätze: 145 (2020: 93)
  • Fehleinsätze: 51 (2020: 49)
  • Windeneinsätze: 167 (2020: 178)
  • Nachteinsätze: 127 (2020: 134)

Nassfeld (ARA-3)

seit 18. Dezember 2021 in Betrieb

  • Einsätze insgesamt: 22
  • Primäreinsätze: 21
  • Sekundäreinsätze: 0
  • Fehleinsätze: 1
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    Quelle(n):
    Pressemitteilung “Jahresbilanz ARA Flugrettung gGmbH – 2021 bescherte Einsatz-Rekord“ der ARA Flugrettung vom 3. Januar 2022

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    Über rth.info und unser Themenspektrum

    Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

    Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

    Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

    "Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

    Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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