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Mecklenburg-Vorpommern bekommt vierten Rettungshubschrauber-Standort

29.02.2024

Schwerin (MVP) ::  Das Gesundheitsministerium hat sich in den vergangenen rund 18 Monaten intensiv mit der Überplanung der Luftrettung in Mecklenburg-Vorpommern befasst. Als Ergebnis eines intensiven und breiten Beteiligungsprozesses u. a. mit dem Landesbeirat für das Rettungswesen und der kommunalen Ebene wird ein weiterer Standort für eine Luftrettungsstation in Westmecklenburg geschaffen. Diese Entscheidung teilte Gesundheitsministerin Stefanie Drese nach Abschluss der Beratungen mit.

Wo genau der vierte RTH-Standort sein wird, entscheidet sich erst in den nächsten Wochen und Monaten – auch, wer die Station betreiben wird

Wo genau der vierte RTH-Standort sein wird, entscheidet sich erst in den nächsten Wochen und Monaten – auch, wer die Station betreiben wird

Foto: Jörn Fries

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Das Land ist Träger der öffentlichen Luftrettung, während der bodengebundene Rettungsdienst in der Zuständigkeit der Landkreise und kreisfreien Städte liegt. Durch das Miteinander im Gesamtsystem wird die rettungsdienstliche Versorgung rund um die Uhr sichergestellt.

„Wir halten einen zusätzlichen, vierten Rettungshubschrauber zur Optimierung der Luftrettung in Mecklenburg-Vorpommern für erforderlich. Die derzeitige Standortverteilung zeigt eine Lücke in Westmecklenburg. Deshalb planen wir die Einrichtung einer Luftrettungsstation im Umkreis von Schwerin“, verdeutlichte Drese.

Die bisherigen Standorte für die Luftrettung in Güstrow (Rettungshubschrauber Christoph 34), in der Hansestadt Greifswald (Christoph 47) und in Neustrelitz (Christoph 48) bleiben ebenso erhalten, wie der Standort für den Intensivtransporthubschrauber an der Südstadtklinik Rostock, so Drese. Noch offen ist der konkrete Standort der Luftrettungsstation in Westmecklenburg. Die Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim haben dazu Vorschläge unterbreitet, die derzeit geprüft werden.

Drese hob hervor, dass durch die zunehmende Spezialisierung der Krankenhäuser und die Behandlungsmöglichkeiten bei schwer erkrankten Personen insbesondere im Rettungsdienst längere Fahrtwege entstehen, um die Patientinnen und Patienten in das geeignete Krankenhaus zu befördern.

„Vor allem die sogenannten Tracer-Diagnosen wie Polytrauma, Herzinfarkt und Schlaganfall sind in den letzten Jahren immer besser behandelbar geworden. Diese Behandlungen lassen sich mit einer flächendeckenden Luftrettung besser verwirklichen. Das gilt insbesondere für ländliche Regionen, wo es darum geht, längere Wegstrecken zu Kliniken der Maximalversorgung zu überbrücken“, so Drese.

Zudem kann nach Auskunft der Ministerin ein Rettungshubschrauber in einem größeren Einsatzgebiet als Backup für im Einsatz befindliche Rettungsfahrzeuge einspringen. „So können durch einen zusätzlichen Rettungshubschrauber mehrere Rettungswachen-Bereiche versorgt werden, wenn der Rettungswagen vor Ort im Einsatz oder anderweitig verhindert ist“, sagte die Ministerin.

Drese: „Mit dem zusätzlichen Rettungshubschrauber in Westmecklenburg stellen wir das Rettungswesen im Land auf breitere Füße. Der bodengebundene Rettungsdienst wird flächendeckend durch die Telemedizin, den luftgebundenen Rettungsdienst und die zusätzlichen Kompetenzen für das nichtärztliche Personal verstärkt. Damit ist unser Land im Rettungswesen gut auf die Zukunft vorbereitet, um die bestmögliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen.“

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Quelle(n):
Pressemitteilung “Landesregierung optimiert Luftrettung in Mecklenburg-Vorpommern“ des Sozialministeriums MV vom 29. Februar 2024

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Über rth.info und unser Themenspektrum

Wir vom Nachrichtenmagazin rth.info berichten ehrenamtlich über Rettungshubschrauber, also notfallmedizinisch ausgerüstete und besetzte Helikopter, die im Rettungsdienst eingesetzt werden. Hubschrauber sind wertvoll als Rettungsmittel, da sie schnell, wendig und unabhängig vom Straßennetz sind. Ebenso dienen sie zum eiligen Transfer von Intensivpatienten zwischen Kliniken.

Für die Luftrettung besteht ein dichtes Standortnetz – sowohl von Rettungshubschraubern, als auch von Intensivtransport-Hubschraubern für den Interhospitaltransfer (siehe unsere Standortkarte). Die Standorte werden von staatlichen und nichtstaatlichen Betreibern unterhalten. Die ADAC Luftrettung stellt die meisten zivilen Rettungshubschrauber in Deutschland. Die DRF Luftrettung betreibt auch besonders viele Luftrettungszentren in Deutschland. Ihr Vorgänger war die Deutsche Rettungsflugwacht e.V. – bis zum Wechsel von Name und Rechtsform (2008). Weitere wichtige Betreiber, darunter das Bundesministerium des Innern mit seinen Zivilschutzhubschraubern, stellen wir hier vor.

Hubschrauber ergänzen den Rettungsdienst am Boden in medizinischen Notlagen. Sie sollen nicht den Bodenrettungsdienst ersetzen, da Rettungshubschrauber nicht allwetterfähig sind. Luftretter unterscheiden mehrere Einsatzarten. Die wichtigsten sind primäre Notfalleinsätze an einem Einsatzort und sekundäre Patiententransporte von einer Klinik zur anderen. In der Luftrettung kommt komplexe notfallmedizinische Technik zum Einsatz, die u.a. Anaesthesie, Chirurgie, Innere Medizin und Pädiatrie abdeckt.

"Helicopter Emergency Medical Services", kurz HEMS, ist die englische Bezeichnung für Luftrettungsdienst. Der Assistent des Notarztes wird daher als HEMS TC bzw. HEMS Crew Member bezeichnet. Zahlreiche Piloten verdienen in der Luftrettung ihren Lebensunterhalt – für viele Fans ein Traumberuf. Die Betreiber setzen viele Flugstunden und Erfahrung voraus.

Der aktuell bedeutsamste europäische Hubschrauberhersteller ist Airbus Helicopters mit seinen Baumustern H135, H145, und weiteren. Der US-amerikanische Hubschrauberhersteller Bell hat mit den Baumustern Bell 212, Bell 222, Bell 412, die Luftrettung mit geprägt, aber seit ca. 2010 Marktanteile an Airbus Helicopters verloren. Beschreibungen weiterer Hubschrauber-Hersteller finden Sie in unseren Typentexten.

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